Ausbruch & Rausch. Frauen Kunst Punk 1975–1980

Es geht um zwei legendäre Ausstellungen in Zürich, die eine breite Diskussion auslösten und viel Zuspruch bekamen: Frauen sehen Frauen und Saus & Braus. Beide von Bice Curiger, mit denen sie ihre Kuratorinnen-Laufbahn begann. Das Buch ist eine Retrospektive dieser anarchischen und feministischen Ausstellungen.

In Zürichs bewegten mittleren und späten 1970-Jahren fanden in der Städtischen Galerie zum Strauhof zwei Ausstellungen als exemplarische Kulturexperimente statt, welche in ihrer Provokativität wegweisend waren. Anlässlich des UNO-Jahrs der Frau 1975 äusserten sich Künstlerinnen gemeinsam mit Amateurinnen im kreativ-feministischen 35-köpfigen Kollektiv. Die Schau «Frauen sehen Frauen» war in ihrer Form anarchisch und aufbegehrend, oszillierte zwischen theatralischer Installation, Intimkabinett und Lehrparcours. Zielsetzung war, eine kritische Auseinandersetzung mit dem weiblichen Alltag und den vorherrschenden Geschlechterrollen zu provozieren. Eine besondere Attraktion war das feministische Panzerknackerballet (Choreografie von Katharina Steffen), welches noch bis 1976 weiterhin aufgeführt wurde. Im Frühjahr 1980 präsentierten die junge Kunst- und damalige Punk-Musikszene einem erstaunten Kulturestablishment die Früchte eines ganz neuen Selbstverständnisses. Genährt aus den Erfahrungen der neuen urbanen Popkultur wollte die Schau «Saus & Braus, Stadtkunst» einen erweiterten Kulturbegriff mitprägen. Beide Ausstellungen fanden enormen Zulauf und wurden in der Presse breit diskutiert.

 

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